Die Wärmeversorgung aus erneuerbaren Energiequellen verbunden mit Einsparung an Wärmenergie ist das „dicke Brett“ der Energiewende. Deutschlandweit stammen noch nicht einmal 20% der Wärmeversorgung aus erneuerbaren Quellen. Dabei sind Wärmenetze von besonderer Bedeutung für die Bürgerenergie, da Anschlussnehmer sich oft lange binden und Energiepreise in genossenschaftlicher Hand günstiger gehalten werden können als wenn eine Gewinnerzielungsabsicht dahinter steht.
Neben der klassischen Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) mit Biogas oder Wärmeerzeugung auf Holzbasis, spielen auch Wärmepumpen, Solar- und Geothermie immer größere Rollen.
Beispiele von Thüringer Energiegenossenschaften sind:
- Bioenergiedorf Schlöben eG (Biogas-BHKW)
- Nahwärme Bechstedt (Holzvergaser-Blockheizkraftwerk)
- Energiegenossenschaft Helmetal eG (1. Kaltes Nahwärmenetz in Thüringen)
Thüringer Städte mit KWK und langjähriger Tradition mit Fernwärmeversorung arbeiten an Konzepten für den Umbau der Wärmenetze weg von fossielen hin zu erneuerbaren Energiequellen, so z.B. die Fernwärmeversorgung in Jena.
Mit dem Wärmeplanungsgesetz setzt Thüringen das Bundesgesetz zur kommunalen Wärmeplanung um und verpflichtet damit alle Kommunen mit über 100.000 Einwohnern bis Mitte 2026 und alle anderen bis Mitte 2028 eine Wärmeplanung zu erstellen. In dieser Planung sollen geeignete Gebiete für Nah- und Fernwärme identifiziert werden und den Bürgern Planungssicherheit für die Erneuerung ihrer Heizung geben.
Chancen:
- Ein Nahwärmeanschluss schafft (Frei)Raum in den eigenen vier Wänden. Man spart z.B. Platz für Kessel und Lagerung des Heizöls.
- Die Nahwärmeversorgung entlastet Menschen davon, sich selbst um das Beschaffen von Brennstoff, um Wartung und Reparaturen kümmern zu müssen.
- Nahwärme macht unabhängig von fossilen Brennstoffen und schont die Umwelt.
Herausforderungen:
- Nahwärmeprojekte sind komplex und erfordern viel technisches Wissen
- sie dauern vergleichsweise lang von der Idee bis zur Umsetzung
- die Anzahl an Anschlussnehmern und Anschlussnehmerinnen ist entscheidend für die Wirtschaftlichkeit