Elektromobilität verbindet die bisher getrennten Energie- und Verkehrswelten. Große Potentiale liegen unter anderem in der Speicherung des überschüssigen, dezentral erzeugten Erneuerbaren Stroms und in einer gesteuerten Ladung der E-Autos. Für Energiegenossenschaften sind auf diesem Themenfeld zwei Geschäftsfelder von Interesse: Ladeinfrastruktur und E-Carsharing.
Ladeinfrastruktur
Der Ausbau der Ladeinfrastruktur ist eine Grundvoraussetzung für die weitere Verbreitung der E-Mobilität. Auch Energiegenossenschaften können hier aktiv werden und öffentliche Ladeinfrastruktur finanzieren und betreiben. Dies geschieht jedoch mittlerweile in einem anspruchsvollen Marktumfeld.
Chancen:
- steigende Nachfrage nach Lademöglichkeiten
- eine weitere Vermarktungsmöglichkeit von erzeugten Erneuerbaren Strom
Herausforderungen:
- geringe Gewinnmargen
- Umkämpfter Markt mit großer Konkurrenz
E-Carsharing
Fahrzeuge teilen ist günstiger ist als ein Eigenes zu kaufen. Die zusätzlichen Wertversprechen beim E-Carsharing sind die Aspekte Klimaschutz und das Gefühl Teil einer Gemeinschaft zu sein. Hinzu kommt die Identifikation mit der lokalen Energiegenossenschaft. Dies erleichtert auch den Vertrieb. Als Kunden bieten sich zunächst die eigenen Mitglieder der Genossenschaft an und Firmen und Organisationen, die regelmäßig die Fahrzeuge nutzen. Ein E-Carsharingprojekt zu planen und zu realisieren ist komplex und erfordert viel Know-how, beginnend mit der Finanzierung bis hin zu den Ladesäulen, der Buchungs-Software und der Abrechnung. Deshalb entwickelt e-Carsharing in Bürgerhand eine ganze Reihe von Bausteinen, die Bürgerenergiegesellschaften vor Ort nutzen können: Die genossenschaftliche Buchungs-App, Erklävideos, Werbematerial usw.
Einen ausführlichen Beitrag „Elektromobilität als Zukunftsaufgabe für Energiegenossenschaften“ finden Sie in Kapitel 4.6. der Studie „Geschäftsmodelle für Bürgerenergiegenossenschaften“
Chancen:
- das Vermieten von E-Autos ist logistisch sehr anspruchsvoll und es wird viel Wissen benötigt
- der zeitliche Aufwand zur Betreuung eines Carsharing-Angebotes ist sehr hoch
- die notwendigen Anfangsinvestitionen sind relativ hoch
Herausforderungen:
- das Vermieten von E-Autos ist logistisch sehr anspruchsvoll und es wird viel Wissen benötigt
- der zeitliche Aufwand zur Betreuung eines Carsharing-Angebotes ist sehr hoch
- die notwendigen Anfangsinvestitionen sind relativ hoch
Im August 2020 haben sich einige Energiegenossenschaft im Bereich E-Mobilität zu einer Dachgenossenschaft, der Vianova eG, zusammen geschlossen. Die Idee ist es, e-Carsharing-Standorte nach Bedarf zu entwickeln.