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Erfurter Bürger-Energie-Tag: Was wir selbst zur Energiewende beitragen können

TLZ Erfurt, 28.9.2015


Bürger-Energie-Tag in Erfurt: Mitten auf dem Anger, an einem Samstagmittag – an welchem Ort und zu welcher Zeit könnte man den Menschen besser ins Gedächtnis rufen, dass es die Bürger waren, die in Deutschland die Energiewende gefordert und auch in die Wege geleitet haben.




Zum 1. Thüringer Bürger-Energie-Tag auf dem Anger gab es am Samstag die Fotoaktion „Bürger-Energie ist Klimaschutz“ als Beitrag zur Diskussion und Aufforderung an die teilnehmenden Länder der Weltklimakonferenz zum Jahresende in Paris, ihren CO2-Ausstoß (weiter) zu reduzieren Foto: Lydia Werner Zum 1. Thüringer Bürger-Energie-Tag auf dem Anger gab es am Samstag die Fotoaktion „Bürger-Energie ist Klimaschutz“ als Beitrag zur Diskussion und Aufforderung an die teilnehmenden Länder der Weltklimakonferenz zum Jahresende in Paris, ihren CO2-Ausstoß (weiter) zu reduzieren Foto: Lydia Werner

Altstadt. Lange vor der Politik. Und bei welcher Gelegenheit kann man besser daran erinnern, dass sie dranbleiben müssen an dem Thema Erneuerbare Energien, wenn sie den Markt nicht anderen überlassen, sondern sich beteiligen wollen. Mit diesem Ansinnen eröffnete der Verein Bürger-Energie Thüringen den 1. Thüringer Bürger-Energie-Tag und das Angebot an Gesprächen, Informationen und Aktionen. Der Bürger-Energie-Tag fügte sich nahtlos an das zweitägige bundesweite Treffen des zwei Jahre jungen Dachverbandes, das diesmal in Erfurt ausgerichtet wurde. Für Michael Welz, Vorstand des Vereins Bürger-Energie Thüringen, sei es wichtig, dass es sich nicht um eine Protestveranstaltung handelt, sondern die Beteiligung der Menschen und der Einsatz für Erneuerbare Energien im Vordergrund stehen. Wie können die Bürger selber dazu beitragen, was können sie selbst tun für die Energiewende? Das Motto: „Mit Mut in die Zukunft“.

Dezentrale und damit bürgernahe Angebote und vor allem unter finanzieller Beteiligung der Menschen vor Ort, so stellen sich die Mitstreiter bei Bürger-Energie vor, könnte „Energie in Bürgerhand“ in Zukunft besser funktionieren. Und um die Menschen zu ermuntern, dabei mitzumachen und Ideen zu entwickeln, braucht es breite Öffentlichkeit. Bislang haben 40 Bürgerenergiegenossenschaften in Thüringen ihre Arbeit aufgenommen. Die Erste Erfurter Energiegenossenschaft gibt es seit 2011. Verschiedene Projekte wurden bereits umgesetzt – bislang alles Photovoltaikanlagen. Ob Sonne, Windkraft, Biomasse oder Wasser – welche Variante oder welche Koppelung der Erneuerbaren Energien für eine Region, ein Dorf oder eine Kommune sinnvoll sind, hänge laut Michael Welz von verschiedenen Faktoren ab. Gerade bei der Windkraft machen sich in Thüringen verschiedene Gemeinden stark, damit sie ein Wörtchen mitzureden haben, wo und unter welchen Bedingungen Windkraftanlagen entstehen. „Von den bestehenden Anlagen gehören 80 Prozent nicht Thüringern“, sagt Michael Welz. Er könne es zwar nachvollziehen, wenn Landwirte und andere Bodenbesitzer ihren Grund verpachten oder verkaufen. Aber für die Region sei es am Ende besser, wenn die Menschen mitreden, beteiligt sind. „Wir als Bürger-Energie Thüringen beraten auch Gemeinden, wollen mit den Menschen in den Landkreisen ins Gespräch kommen, für dezentrale Lösungen werben“, betont der Vorstand. An fehlendem Geld würden Projekte jedenfalls nicht scheitern, so seine Erfahrungen. Wenn eine Bewegung angestoßen ist und man immer im Gespräch bleibt, würden sich viele Mitstreiter finden. Und dann würden auch aus kleineren Beträgen große. So funktioniert das unter anderem bei der Ersten Erfurter Energiegenossenschaft. Und das persönliche Engagement auf dem Gebiet der Erneuerbaren Energien hat noch einen anderen Aspekt. Wer selber Strom produziert, hat es zumindest längerfristig mit besser kalkulierbaren Strompreisen zu tun.
Verein Bürger-Energie Thüringen, Alfred-Hess-Straße 37, Telefon (0361) 6  02  06  70,
Kontakt auch via Internetseite:
www.buergerenergie-thueringen.de

Lydia Werner / 28.09.15 / TLZ